Das aktuelle TAMG
Anders als nach bisheriger Rechtslage ist es Tierheilpraktikerinnen und Tierheilpraktikern sowie Tierhalterinnen und Tierhaltern nach § 50 Abs. 2 TAMG nun untersagt, insbesondere nicht-verschreibungspflichtige und zugleich registrierte Humanhomöopathika , - therapeutika bei Tieren zu verordnen bzw anzuwenden.
Des Arztes höchster und einziger Beruf ist, kranke Menschen gesund zu machen, was man heilen nennt.
Zitat: Samuel Hahnemann, §1 aus dem Organon der Heilkunst
Ich beschäftige mich seit vielen Jahren mit der klassischen Homöopathie und bin nach wie vor von dieser Therapieform und ihrer Erfolge begeistert!
Hahnemann hat die Homöopathie ursprünglich für die Humanmedizin entwickelt und somit basiert und orientiert sich die gesamte Materia Medica, die Sammlung der Arzneimittelprüfungen, am Menschen.
Zwar gibt es mittlerweile viele gesammelte Symptome vom Tier aber die Veterinär-Homöopathie muss sich nach wie vor an den am Menschen gefundenen Symptomen orientieren.
Ein guter Therapeut der Vet . Homöopathie kann das aber problemlos.
Die Individualität des Tierpatienten ist für ein entsprechend geschultes Auge ebenso zu erkennen wie die beim Menschen.
Allerdings ist es für die klassische Homöopathie am Tier sehr wichtig, die jeweilige Tierart und deren natürliches Verhalten mit einzubeziehen.
Zusätzlich ist auch noch die individuelle Charaktereinstufung des Tieres erforderlich .
Die Grundlagen der Homöopathie sind, nach und durch Hahnemann, klar definiert und unterscheiden sich dabei wesentlich von der Schulmedizin.
Die Schulmedizin behandelt die diagnostizierten Symptome und geht bei einem Verschwinden derselben von einer Gesamtkörperlichen Heilung aus.
In der Homöopathie ist ein Verschwinden von Symptomen nicht gleichbedeutend mit Heilung!
Vielmehr muß erkannt werden, ob es sich hier tatsächlich um eine homöopathische Heilung handelt oder nur um ein unterdrücken der Symptome.
Eine Unterdrückung ist im homöopathischen Denken keine Heilung und auch nicht erwünscht.
Die Homöopathie für Tiere hat mittlerweile den Einzug in fast jeden Haushalt getan, da sie angeblich einfach auch für Laien zu handhaben ist und keinerlei Nebewirkung haben soll. Das stimmt aber NICHT!
Homöopathie ( egal ob klassisch, klinisch oder komplex) ist und bleibt eine sehr wirkstarke naturheilkundliche Therapie und sollte stets mit Respekt und Wissen erfolgen und birgt bei unsachgemäßer Anwendung ebenso Risiken wie die Schulmedizin.
Um das zu verstehen, lassen sie mich ihnen die Wirkungweise und das homöopathische Denken etwas näher bringen.
Egal wie sie homöopathisch selber behandeln, halten sie sich aber bitte an Hahnemann’s wichtigsten Ausspruch:
“Mach es nach, aber mache es RICHTIG nach”
Das Arzeimittelbild ( AMB )
Um die Wirkungsweise eines homöopathischen Präparates zu bekommen, wird ein sogenanntes Arzneimittelbild erstellt.
Wie geht das?
Mehrere GESUNDE Gruppen von Menschen bekommen über einen gewissen Zeitraum das zu testende, homöopathische Mittel verabreicht, wobei es auch immer eine Gruppe mit einer Placebogabe gibt.
Diese Menschen beobachten sich nun äußerst genau und halten die Veränderungen, die während der Einnahme des homöopathisch aufbereiteten Präparates an ihnen auftreten, schriftlich fest.
Diese Ansammlung der Symptome im Ganzen nennt man Arzneimittelbild.
Folgende Symptome tauchen dabei u.a. auf:
- körperliche Symptome
- psychische Symptome
- Modalitäten
zu 1: hier finden wir die tatsächlichen körperlichen Symptome, wie z.B. Ausschlag, Brennen beim urinieren, Bauchkrämpfe, Verstopfung etc.
zu 2: plötzliche Abneigungen oder Vorlieben, die vorher noch nicht da waren, Änderungen im Verhalten ( Angst vor lauten Geräuschen, kann Fremde nicht mehr ertragen)
zu 3: Umstände, die die körperlichen und psychischen Erscheinungen noch verschlimmern oder aber auch bessern, wie weniger niesen bei Regen, Juckreiz schlechter beim Essen, erbrechen immer morgens um acht.
Ganz besonders hervorstechende Merkmale für dieses homöopathische Mittel nennt man Leitsymptome.
Diese sind bei der Auswahl eines homöopathischen Mittels, egal ob klassisch oder klinisch, unbedingt zu beachten.
Anhand dieser gefundenen und künstlich hervorgerufenen Symptome ( ja, quasi ein künstliches Vergiftungsbild ) bei einem Gesunden wissen wir nun, bei welchen echten krankhaften Veränderungen der Patienten, wir nun dieses homöopathische Mittel einsetzen können.
Je mehr Veränderungen wir an einem Kranken finden und zwar aus allen Symptomenbereichen, umso besser für ein genaues eingrenzen für EIN, maximal zwei homöopathische Mittel.
Ein Homöopathikum wirkt grundsätzlich in seiner ganzen Bandbreite gemäß seines AMB’s, auch wenn sich angeblich nach außen hin nix an den gewünschten Wirkungen tut.
Wechselwirkungen ( Beziehungen ) der homöopatischen Mittel untereinander
Oft gibt der Tierbesitzer mehrere Einzelmittel gleichzeitig. Diese werden meistens in "speziellen Tierhalterbüchern" kurz erklärt, in Foren ohne großes Hintergrundwissen empfohlen bzw der Stallnachbar hat es auch gegeben.
Hier wird nicht beachtet, das die homöopathischen Mittel aber auch untereinander Wechselwirkungen haben!
Dieses Wissen gehört in die bereits weit fortgeschrittene Materie der Homöopathie und Behandler ( auch weiterempfehlende Freunde) , die sich rein mit der klinischen Homöopathie befassen, werden dieses Wissen seltenst haben.
Die homöopathischen Mittel werden in ihren Beziehungen untereinander in u.a. folgende Kategorien eingeteilt:
- Komplementär > d.h. das Mittel Arnika ist komplementär zu z.B. Arsenicum album, Bryonia etc. Es folgt also GUT auf diese Mittel und bringt eine weiter fortschreitende Heilung.
- Antidote > d.h. das Mittel z.B. Arnika bremst, stoppt die Wirkung von Aconitum, China…
- es wird antidotiert > d.h. z.B. das die Wirkung von Arnika durch diese Mittel gebremst,gestoppt wird, z.B. durch Ferrum, Phytolacca, Mercurius…
- unverträglich > d.h. das eine sehr schädliche Wirkung und ein Kippen in einen schlechten Heilungsverlauf erfolgt, wenn z.B. Acet. ac. auf Arnika folgt oder gleichzeitig gegeben wird.
Es ist also wichtig, bevor mehrere homöopathische Mittel gegeben werden, das diese Beziehungen VORHER beleuchtet werden!
verschiedenen Therapieformen der Homöopathie
Die klassische Homöopathie
Ursprung der Homöopathie ist , auch für alle anderen nachfolgenden Zweige, die klassische Homöopathie nach Hahnemann.
Diese wurde von Hahnemann selber konzipiert und angewendet.
Sie wird gerne bei allen chronische Krankheiten eingesetzt, aber auch bei der akuten Behandlung ist sie sicherlich die beste Wahl.
Hierzu bedarf es drei Bücher ( mittlerweile auch PC - Programme ), die das genaue Vorgehen hierbei vorgeben und die Auswahl des Einzelmittels ermöglichen.
- der Organon, das Regelwerk für die klassische Therapie der Homöopathie
- das Repertitorium, die Sammlung sämtlicher ( Vergiftungs-) Symptome aller je für ein AMB getesteten Stoffe
- die Materia Medica, die Beschreibung der einzelnen Stoffe an Herkunft, Zusammensetzung, Wirkung auf die einzelnen Bereiche von Psyche bis Körper, von oben nach unten
Bei einer klassischen Behandlung wird der Patient in seiner Gesamtheit erfaßt, das heißt nicht nur die körperlichen Symtome und deren möglliche Ursache, sondern auch der seelische Zustand, die Vorgeschichte eines Krankheitsverlaufes, sowie das Umfeld gehören dazu.
Anhand der gesammelten Symptome ( siehe AMB) wird dann repertorisiert, d.h. im Repertorium werden die festgestellten Symptome gesucht und die dazugehörigen homöopatischen Mittel eruiert.
Das Mittel, das hier nun die meisten Übereinstimmungen mit den Symptomen des Patienten hat, wird dann genauer geprüft, d.h. in der Materia Medica gegengelesen und, bei guter Übereinstimmung, ist es dann das sogenannte Mittel der Wahl und wird als Hochpotenz zuerst einmalig gegeben und der Wirkungsverlauf genau beobachtet. Eine weitere Gabe erfolgt u.U. erst nach geraumer Zeit.
Eine sogenannte Erstverschlimmerung kann auftreten, muß aber nicht.
Ein guter, homöopathischer Behandler kann die Reaktionslage ( Lebenskraft, Vis Vitalis, Chi ) seines Patienten gut einschätzen und wird dann eine entsprechende Potenz geben, die die Erstverstärkung so milde als möglich hält.
Ein Tier, das stark an seinem körperlichen Limit geht, wird sicher keine Potenz bekommen, die eine massive Erstverstärkung verursacht, schon gar nicht in lebensbedrohlichen oder stark schmerzhaften Zuständen!
In solchen Fällen sollte von der Homöopathie als Therapie sogar abgesehen werden!
Natürlich wird hier noch nach wesentlich mehr Regeln gearbeitet, aber das würde zu weit in die Tiefe gehen, da diese Seite ausschließlich zur Kurzinformation dient.
Hierzu verweise ich auf die entsprechende Literatur für den Interessierten.
Natürlich bin ich gerne bereit, Sie persönlich weiter umfassend zu informieren.
Die homöopathische Heilung verläuft im Idealfall nach der Hering’schen Regel:
- von oben nach unten
- von innen nach außen
- von jetzt zu früher
zu 1:
eine homöopatische Heilung beginnt im Kopf, d.h. ein Patient, bei dem die körperlichen Symptome verschwinden, der aber immer noch schlapp und müde ist oder noch immer “depressiv” , der macht sicher keine Heilung durch, sondern eine Unterdrückung.
Eine Unterdrückung bedeutet, das der Körper die Symptome nach Außen hin verschwinden läßt, aber die Krankheit noch immer da ist, in “Lauerstellung” geht, bis die nächste Gelegenheit des Ausbruchs wahrgenommen werden kann.
Ein Patient, der aber nach der Gabe des homöopathischen Mittels besser drauf ist, sich energiegeladener fühlt und erst dann die körperlichen Symptome langsamer verschwinden, der ist auf dem homöopathisch heilenden Weg.
Die körperlichen Symptome verschwinden, aber nicht vor dem Bessern des Gemüts.
zu 2:
der Körper versucht generell die Krankheit außen am Körper zu halten ( Ausschläge, Fisteln, Geschwüre aber auch Durchfall etc.).
Hier hat er die beste Möglichkeit, die Giftstoffe einer Krankheit schnellstmöglich auszuscheiden. Sollte also ein homöopathisch behandelter Husten verschwinden und es erscheint ein kleiner Aussschlag, ist das ein Zeichen für eine mögliche homöopathische Heilung. Der Ausschlag wird nach kurzer Zeit verschwinden und sollte in diesem Zusammenhang nicht unbedingt behandelt werden. Ein Zuschmieren mit Salben etc führt nur wieder zu einem Verschieben einer Krankheit in die tieferen Ebenen sprich, im besten Fall, wieder zum Husten.
zu 3.
Ihr Tier hat z.B. Asthma und sie lassen es klassisch homöopathisch behandeln. Nun spult der Körper rückwärts das Krankheitsgeschen ab bis zur eigentlichen Ursache, z. B. ein unterdrückter Hautausschlag
Ziel einer klassischen Behandlung ist eine Heilung ohne weitere Gabe des homöopathischen Mittels auf Dauer.
die klinische Therapie der Homöopathie
Die klinische Homöopathie macht es sich relativ einfach.
Sie blendet einfach alles, bis auf die körperlichen Symptome, bei der Behandlung aus und verfährt frei nach dem Motto: Man nehme…
Sicherlich haben auch sie ein Buch zur Tierhomöopathie zu Hause ( Becvar, Wolff, etc…) und schauen nach, was z.B. bei einer Blasenentzündung man da so geben kann.
Oder eine Freundin gibt ihnen ( ohne ihr Tier genauer “untersucht” zu haben ) einen Tipp, was sie geben sollen…” Hat bei uns auch geholfen”.
Nun, leider wirkt es es nicht oder das Problem kommt immer wieder oder verschlimmert sich noch.
Warum?
Die Regeln, die ich für die klassische Homöopathie beschrieben habe, gelten natürlich auch für die klinische Homöopathie. Nur das die klinische Homöopathie ja alles, bis auf die körperlichen Symptome, einfach ausblendet.
Das heißt aber nicht, das das homöopatische Mittel auch nur klinisch wirkt!
Ein homöopatisches Mittel wirkt IMMER gemäß seines AMB’s und IMMER auf den gesamten Körper!
In der klinischen Homöopathie werden fast immer Tief – und Mittelpotenzen gegeben, meistens als D – Potenzen.
Diese werden sehr oft über einen langen Zeitraum gegeben, da eine Heilung in eigentlichen Sinne, ja nicht erfolgen kann.
So werden die Symptome unterdrückt ( wie bei der Heringschen Regel unter 1 beschrieben ) und es kommt u. U. zu einer Verschiebung ins “Innen” d.h. die Krankheit verschlimmert sich oder aber auch zu einer homöopathischen Arzneimittelprüfung.
Das heißt, das SIE ihr Tier durch die gabe des homöopathischen Mittel erst krank machen!
Wenn sie selber klinisch homöopatisch behandeln wollen oder auch homöopathische Mittel empfehlen, sollten zumindestens die LEITSYMPTOME passen.
Geben sie nie mehrere Mittel auf einmal und in großen Dosen, wenn sie die Mittelbeziehungen untereinander NICHT kennen.
Eine Verbesserung der Symptome sollte auch immer mit einer psychischen Verbesserung einhergehen.
Geben sie ein Mittel nicht länger als drei Wochen am Stück, ohne einen entsprechend kundigen Behandler befragt zu haben.. sie lassen sonst ihr Tier die Arzneimittelprüfung ( AMB) machen.
Komplexmittel der Homöopathie
Die Komplexhomöopathie ist ein noch weiters abspecken der klassischen Form.
Hier werden etliche homöopathische Mittel und auch deren Potenzen, nach vergleichbaren Symptomen zusammen gemischt ( alles mit Wirkung auf Blase oder auf Leber etc.).
Diese Mittel werden dann verwendet nach dem ” Man nehme Prinzip”.
Jeder kennt zum Beispiel das Mittel Traumeel von der Firma Heel.
Dort finden sich weit über 10 gemischte Mittel, ohne auf die Mittelbeziehungen zu achten. Ein guter Behandler sollte aber, bevor er solche Mittel verabreicht, gut prüfen.
Es gibt hier einige wirksame und gute Komplex – Mittel aber sie sollten keine Dauerlösung sein.
Eine Gabe dieser Mittel machen übrigens eine nachträgliche, gute klassisch homöopatische Behandlung fast unmöglich.
Grundsätzlich gilt:
jede medizinische Therapie am Tier gehört in die Hände eines seriösen THP / ganzheitlich arbeitenden TA.
Diese Informationen sind nur zu Ihrer Information, nicht als Anleitung zur Selbstdiagnose oder Therapie bestimmt
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Gemäß HeilMWerbG § 3 weise ich darauf hin: Die Methode ist wissenschaftlich umstritten und wird von der Lehrmedizin nicht anerkannt.