Bärenklau…… schön, für Tier und Mensch aber nicht ungefährlich!


Wer kennt ihn nicht, den Riesen – Bärenklau, lat. Heracleum mantegazzianum.

Zuhauf begleitet uns diese riesenhafte, schöne und imposante Pflanze über den Sommer. Was die wenigsten wissen ist, das diese Pflanze zu den Giftgewächsen gehört!

Sie wirkt normalerweise nicht tödlich, dennoch kann sie Mensch und Tier übleste Hautreakionen verpassen!

Jeder Bärenklau, besonders der hier benannte Riesen – Bärenklau ( Herkulesstaude, Wiesenbärenklau )  besitzt einen Saft, der in Verbindung mit Sonnenlicht, u.a. phototoxisch wirkt. 
Was heißt das?

Wenig bis kaum behaarte und pigmentierte  Stellen kommen in Kontakt mit dem Pflanzensaft. Dieser tritt aus beim Verletzen der Pflanze an Stengel und Blättern.
Das kann passieren beim Toben des Hundes in der Wiese, beim Stromern durch Büsche von Mensch und Tier, beim Abreißen von Pflanzenteilen oder beim Kontakt mit eben bereits abgerissenen Pflanzenteilen.

Der Saft des Bärenklaus beinhaltet einen chemischen Stoff, die Furocumarine.  Den höchsten Gehalt an Furocumarine haben die Pflanzen während der Blütezeit.


Diese Furocumarine reagieren mit der direkten Einstrahlung des UV Lichtes der Sonne im Rahmen einer chemischen Reaktion.

Je nachdem wo und vieviel Saft auf der Haut ist, kann es durch diese photoaktivierte Reaktion zu einer chemischen Verbrennung der Haut kommen!


Je nach Schwere der Verbrennung haben wir als Symptome:

– Hautrötungen

– Blasenbildung

– Schwellung

– offene Wunden ( Läsionen )

– Narbenbildung

– Photopigmentation ( die Haut lagert an den betroffen Stellen dunklere Pigmente ein )

– etc

Betroffen sein können ALLE Tiere.
Sollten Pflanzenfresser wie Pferde, Kaninchen, Ziegen, Meerschweinchen etc , von der Pflanze fressen, kann es zu einer generalisierten Photosensibilität kommen.
Das heißt das die Haut, ohne äußerlichen Kontakt mit dem Pflanzensaft,  an den von der Sonne beschienenen Stellen einen starken “Sonnenbrand”bekommen kann. Je weniger Haare / Pigmente auf der Haut, umso stärker!

Nehmt das bitte nicht auf die leichte Schulter! 
Nicht nur, das diese chemische Verbrennung mit steigendem Schweregrad sehr, sehr schmerzhaft ist, es kann auch bei schwereren Verläufen richtig tief in die Haut gehen und sich schnell und stark entzünden!

Da diese Wunde mit den besonderen Maßnahmen einer Verbrennungswunde behandelt werden muss, doktort da bitte auf keinen Fall selber dran herum!!!

Geht zum THP / TA und teilt ihnen auch mit, das ihr den Verdacht einer Bärenklau – Verbrennung habt.

Macht bitte jetzt nicht den Fehler und reißt die Pflanze raus…. wenn dann NUR mit Schutzkleidung.

 

P.S.  Furocumarine findet man auch oft in Kleinstmengen in Parfum. Daher wird die Haut an den parfümierten Stellen brauner :-).